Bei Hunden beginnt nach der Statistik das Alter mit rassespezifischen Unterschieden zwischen dem 7. und 10. Lebensjahr. Wie schon gesagt, das sagt die Statistik. Der Beginn des Alterns ist individuell verschieden und kann durch das Auftreten verschiedener Merkmale bestimmt werden:
- verminderte Leistungsbereitschaft - erhöhtes Ruhe- und Schlafbedürfnis - vermindertes Bewegungsbedürfnis bei gesunden Hunden
- die sog. Altersphysiognomie (z.B. graue Schnauzenhaare) - Ergrauung des Haarkleides / Dünnerwerden des Fells - vermehrtes Auftreten von Krankheiten.
Beim Alterungsprozess spielen drei Systeme des Organismus eine zentrale Rolle:
- das Nervensystem - das Immunsystem - das Hormonsystem / endokrine System Weiterhin nimmt bei alten Hunden die Körpermasse durch Reduktion aller Gewebe ab. Muskeln werden immer mehr durch Bindegewebe oder Fettgewebe ersetzt. Nervenzellen vermindern sich und können, da es sich um nicht mehr teilungsfähige Zellen handelt, nicht ersetzt werden. Dadurch entstehen Verhaltensänderungen. Das Langzeitgedächtnis bleibt noch lange Zeit intakt, das Kurzzeitgedächtnis funktioniert allerdings nicht mehr so gut, wie bei jungen Hunden wird weniger, es kann Osteoporose entstehen, die durch geringe Aktivität noch gefördert wird. Bestimmte Rezeptoren im Hypothalamus werden weniger und durch die Abnahme dieser Rezeptoren haben alte Hunde häufig weniger Durstgefühle und neigen eher zu Austrocknung. Alte Hunde sind anfälliger für Stress und daher weniger anpassungsfähig auf äussere Einflüsse. Auch die Anfälligkeit für Infekte steigt. Chronische Krankheiten, die sich der Hund in jüngeren Jahren zugezogen hat, können nicht mehr kompensiert werden, es kommt zur Multimorbidität, dem gehäuften Auftreten von Krankeitssymptomen.